Die Karwoche (Palmsonntag bis Ostersonntag)

Die Karwoche ist eine wichtige religiöse Woche im Christentum, die die Woche vor Ostersonntag umfasst. Sie beginnt am Palmsonntag und endet am Karsamstag. In dieser Woche wird dem Leiden, dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi.

Die Karwoche umfasst folgende Hauptereignisse:

  1. Palmsonntag: An diesem Tag erinnern wir uns an den Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem ihm die Menschen Palmzweige entgegneten. Dies markiert den Beginn der Karwoche.

  2. Gründonnerstag: An diesem Tag erinnern wir uns an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, bei dem er das Brot brach und den Wein teilte. Es ist auch der Tag, an dem Jesus im Garten Gethsemane verhaftet wurde.

  3. Karfreitag: Am Karfreitag gedenken wir dem Leiden und dem Tod Jesu am Kreuz. Es ist ein Tag der Trauer und der Besinnung.

  4. Karsamstag: Dies ist der Tag, an dem der Leichnam Jesu im Grab lag. Es ist ein Tag der Stille und der Erwartung.

  5. Ostersonntag: Die Karwoche erreicht ihren Höhepunkt mit der Feier der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Dies ist der wichtigste Feiertag im christlichen Kalender und symbolisiert den Sieg über den Tod und die Erlösung der Menschheit.

Palmsonntag

Markus 11, 1-11

Jesu Einzug in Jerusalem

Und als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, bei Betfage und Betanien am Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und alsbald wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her!  Und wenn jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr da?, so sprecht: Der Herr bedarf seiner, und er sendet es alsbald wieder her. Und sie gingen hin und fanden das Füllen angebunden an einer Tür draußen am Weg und banden’s los.  Und einige, die da standen, sprachen zu ihnen: Was tut ihr da, dass ihr das Füllen losbindet?  Sie sagten aber zu ihnen, wie ihnen Jesus geboten hatte, und die ließen’s zu.  Und sie führten das Füllen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.  Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg, andere aber grüne Zweige, die sie auf den Feldern abgehauen hatten.  Und die vorangingen und die nachfolgten, schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!  Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosianna in der Höhe!  Und er ging hinein nach Jerusalem in den Tempel und er besah ringsum alles, und spät am Abend ging er hinaus nach Betanien mit den Zwölfen.

Gründonnerstag

Matthäus 26, 17-30

Das Abendmahl

Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten?  Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern.  Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm.  Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen.  Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.  Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s?  Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.  Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.  Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es.  Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.  Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus;  das ist mein Blut des Bundes*, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.  Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.  Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

* Luther übsetzte: des neuen Testaments

Karfreitag

Markus 15, 20-41

Jesu Kreuzigung und Tod

Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten.  Und zwangen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm das Kreuz trage.  Und sie brachten ihn zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte.  Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; aber er nahm’s nicht.  Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was bekommen sollte.  Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.  Und es stand geschrieben, welche Schuld man ihm gab, nämlich: Der König der Juden.  Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz!  Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen.  Der Christus, der König von Israel, er steige nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch.  

Jesus stirbt

Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.  Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?  Und einige, die dabeistanden, als sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia.  Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme!  Aber Jesus schrie laut und verschied.  Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.  Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!  Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome,  die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.

Jesu Grablegung

Jesu Grablegung

Markus 15, 42-47

Und als es schon Abend wurde und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat, kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Pilatus aber wunderte sich, dass er schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon länger gestorben wäre. Und als er’s erkundet hatte von dem Hauptmann, überließ er Josef den Leichnam. Und der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt war.

Ostersonntag

Johannes 20, 1-18

Der Ostermorgen

Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.  Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab.  Es liefen aber die beiden miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als Erster zum Grab,  schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen,  und das Schweißtuch, das auf Jesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der als Erster zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.  Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste.  Da gingen die Jünger wieder zu den anderen zurück.

Maria Magdalena

 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein  und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte.  Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.  Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist.  Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen.  Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister!  Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.  Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe.